Die Grauviehkuh Brimel wurde am 21. Oktober 2013 bei Kuppelwieser Robert, Pflanz in Ulten, geboren. Nach nur zwei Monaten wechselte Brimel zum ersten Mal den Züchterstall…
Roter Kopf bei Fleckvieh
Gängige Beschreibungen der Rasse Fleckvieh gehen von einem weißen Kopf als typisches Rassemerkmal aus. In der Praxis trifft das aber bekanntlich nicht zur Gänze zu – einige Fleckviehtiere haben Augenflecken bis hin zu einem roten Kopf mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Blesse. Häufig wird ein roter Kopf als Hinweis auf eine Einkreuzung mit Red- Holstein interpretiert und eine entsprechend schlechtere Fleischleistung unterstellt.
Nur 4 Prozent rote Köpfe
Im Rahmen der länderübergreifenden linearen Exterieur-Zuchtwertschätzung von Erstlingskühen wird seit mehreren Jahren auch die Farbe des Kopfes erfasst. Es werden dabei die Ausprägungen weißer Kopf, einseitiger bzw. beidseitiger Augenfleck und roter Kopf erfasst. Insgesamt liegt der Anteil an weißen Köpfen in der Fleckvieh-Population bei knapp unter 2 Drittel. Der Anteil an roten Köpfen ist in den drei Zuchtwertschätz-Ländern Deutschland, Österreich, Tschechien im Schnitt geringfügig auf 3,0% gestiegen. In Österreich wurde im Jahr 2020 bei 4,1% aller beschriebenen Fleckvieh-Kühe ein roter Kopf erfasst. Dieser Anteil war in den letzten Jahren weitgehend konstant. Keine Unterschiede bei den Kühen aufgrund der in Österreich erhobenen Farbausprägungen von Erstlingskühen können Zusammenhänge der Kopf-Farbe zu Exterieurmerkmalen und Schlachtleistungen ausgewertet werden. Kühe mit rotem Kopf zeigen eine minimale Tendenz zu mehr Rahmen und vernachlässigbar schwächerer Bemuskelung. Bei den Schlachtdaten lassen sich ebenfalls keine relevanten Unterschiede feststellen.
Vorteile für den roten Kopf?
Es liegen nur für Kühe Aufzeichnungen bezüglich ihrer Farbe vor. Man kann allerdings davon ausgehen, dass der Anteil an roten Köpfen bei den männlichen Nachkommen eines Stieres ungefähr gleich sein wird wie bei seinen Töchtern. Daher sind auch Auswertungen zum Zusammenhang zwischen dem Anteil roter Köpfe und der Schlachtleistung von Stieren durchaus zulässig und aussagekräftig. Aus den Durchschnittswerten kann man erkennen, dass es keine relevanten Unterschiede in den Fleisch-Zuchtwerten gibt, eventuell sogar mit einer leichten Tendenz zugunsten der Stiere, die mehr rote Köpfe vererben. Ein höherer Anteil roter Köpfe führt nach den objektiven Daten von österreichischen Schlachthöfen im Schnitt keinesfalls zu schlechteren Schlachtergebnissen, eher sogar zu geringfügig besseren.
Fazit: Farbe ist egal!
Die Analyse der vorliegenden Daten zur Kopf-Farbe beim Fleckvieh zeigt, dass es auch bei Reinzucht-Tieren rote Köpfe gibt und diesbezüglich keinerlei relevanten Unterschiede in den Mast- und Schlachtleistungskriterien festzustellen sind. Die aus der Praxis bekannten deutlichen Preisabschläge für Fleckvieh-Mastkälber mit rotem Kopf sind daher keinesfalls gerechtfertigt. In der Zucht darf die Farbe ohnehin keine Rolle spielen! Auszug ZAR- Bericht